Tierarztbesuch - am besten gut vorbereiten!
Gerade mit Katzen ist oftmals ein Tierarztbesuch nicht einfach, da fast jede Katze mit Angst auf das „zwangsweise“ Verlassen ihres Reviers reagiert. Natürlich gibt es die berühmten Ausnahmen, die relativ gelassen den Tierarztbesuch über sich ergehen lassen, doch meistens ist es mit Stress für Mensch und Tier verbunden.
Oft sind wir Menschen schon vor dem Termin aufgeregt, weil wir noch vom Ablauf des letzten Tierarztbesuches erschreckt sind oder am liebsten unserer Katze das alles ersparen würden. Das heißt, ein wichtiger Stressfaktor für unsere Katzen können wir selbst sein. Je ruhiger und gelassener wir sind, desto stressfreier wird es auch für die Katze. Eine enorme Hilfe dafür ist ein planvolles Vorgehen.
Planung des Tierarztbesuches
Uhrzeit:
Es gibt zwei Dinge bei der Uhrzeit zu beachten, zum einen ist die Gefahr einer langen Wartezeit – womöglich noch mit vielen anderen Tieren, die die Katze ängstigen – bei Terminen zu Beginn der Sprechstunde nicht so sehr gegeben. Zum anderen sollten auch Sie nicht abgehetzt nach Hause kommen und mit einem Eiltempo Ihre Katze einladen müssen. Hier gilt ganz klar: in der Ruhe liegt die Kraft.
Transportkorb I:
Nicht jeder Korb ist gleich gut für seinen Zweck geeignet. Am besten sind Körbe, die sich sowohl von vorne, als auch von oben öffnen lassen. Ein weiterer Vorteil sind entweder Netze vor den Öffnungen oder so breite Gitter, das eine Pfote durchpasst, denn so manch eine Katze schürft sich die Pfoten an zu schmalen harten Spalten auf. Gut ist auch, wenn es die Möglichkeit gibt, dass Sie durch einen Reißverschluss oder breite Gitterabstände die Hand zu Ihrer Katze in den Korb strecken können.
Transportkorb II:
Katzen haben einen sechsten Sinn, sie spüren Ihre Anspannung und fürchten sich dementsprechend auch. Deswegen wird es in vielen Haushalten eine wilde Hatz, die Katze zu fangen und in den Transportkorb zu bugsieren. Das sollte in jedem Fall vermieden werden! Es hilft, den Korb – sofern er irgendwo verstaut ist – schon Tage vorher als weiteres Katzenmöbelstück in den Raum zu stellen. Ein Füttern oder Spielen im selbigen schafft ein entspanntes Verhältnis der Katze zu diesem Korb. Wenn es möglich ist, sollte der Korb im Alltag als ein Ruheplatz integriert sein.
Transportkorb III:
Wenn die Abfahrtszeit näher rückt, empfiehlt es sich ganz in Ruhe die Katze mit Spielzeug oder mit Leckerli in den Korb zu locken. Das ist gerade für ängstliche Katzen sehr wichtig. Sie wird beim Tierarzt genug Stress erleben, dass braucht sie nicht auch noch zu Hause in ihrem Revier! Je gelassener Sie sind, desto spielerischer kriegen Sie die Katze in den Korb.
Fahrt zum Tierarzt:
Die meisten Katzen maunzen mehr oder weniger laut auf der Fahrt zum Tierarzt. Reden Sie mit ihr, beruhigen Sie ihre Samtpfote. Zeigen Sie Verständnis für ihre Angst, ohne Sie in dieser zu bestärken.
Angstkatzen:
Wie schon gesagt, fast jede Katze hat Angst, wenn es zum Tierarzt geht. Allerdings gibt es nicht wenige Katzen, die überdurchschnittlich viel Angst und Stress erleben. Um ihnen zu helfen gibt es verschiedene schulmedizinische und alternative Mittel, die das Stresslevel Ihrer Katze senken können. Bitte sprechen Sie VOR dem Tierarztbesuch mit dem Arzt oder einem Tierheilpraktiker über den Einsatz eines solchen Mittels. Lassen Sie sich beraten, welches für Ihre Katze am besten passt.
Beim Tierarzt:
Sofern Ihre Katze zu den Angstkatzen gehört, ist es wichtig, dass Ihr Tierarzt schon vorher von Ihnen darüber informiert wird. Am besten sprechen Sie vorher mit ihm ab, weshalb Sie kommen und fragen ihn, wie er mit Ihrer Katze die Untersuchung gestalten will. Hier zeigt sich auch deutlich der Vorteil einer Transportbox, die man von oben öffnen kann. Für viele Katzen ist es angenehmer, wenn sie in der Box sitzen bleiben können und nicht auf dem "Präsentierteller" sitzen müssen, während sich der Tierarzt einen ersten Eindruck von der Katze verschafft. Das ziehen und zerren an der Katze durch eine meist viel zu kleine Öffnung an der Seite der Transportbox entfällt. Sie können auch vor der Anschaffung einer Transportgelegenheit für Ihre Katze Rücksprache mit dem Tierarzt halten. In den meisten Praxen werden tatsächlich Boxen wie der Pet Caddy bevorzugt.
Eine weitere Alternative ist inzwischen der „mobile Tierarzt“. Diese Ärzte kommen zu Ihnen nach Hause und können viele Untersuchungen, Behandlungen und selbst kleine Operationen bei Ihnen vor Ort durchführen. Die meisten Katzen reagieren sehr positiv auf das Wegfallen des Weges. Eine Ausnahme bilden jedoch besonders sensible Katzen, die durch diesen Tierarztbesuch das Sicherheitsgefühl in ihrem Revier verlieren. Sie sind allerdings wirklich eher die Ausnahme.
Ihre Vorbereitung auf den Tierarztbesuch
Ein wichtiger Punkt für den Sie zufriedenstellenden Ablauf beim Tierarztbesuch ist Ihre eigene Einstellung. Als Katzenhalter ist man oftmals mit dem Fachbegriffen eines Tierarztes überfordert und hat das Gefühl, nur „Bahnhof“ zu verstehen.
Ein Tierarzt erbringt Ihnen und Ihrer Katze gegenüber eine Dienstleistung und Sie sind derjenige, der sie bezahlt. Sie bezahlen ihn für sein Fachwissen, deswegen gehört es auch zu seinen Pflichten, Ihnen alles so zu erklären, dass Sie es verstehen. Heutzutage ist das für viele Tierärzte selbstverständlich geworden, aber eben nicht für alle. Deswegen fragen Sie bitte immer so lange nach, bis Sie wirklich alles verstanden haben. Am besten lassen Sie sich auch Untersuchungsergebnisse schriftlich mitgeben. Dann haben Sie bei eventuellen Rückfragen die entsprechenden Daten vorliegen und können genauer nachhaken.
Sie haben die Verantwortung für Ihre Katze, nicht Ihr Tierarzt. Sie müssen auf der Grundlage des von ihm zur Verfügung gestellten Wissens Entscheidungen treffen. Gerade bei größeren Eingriffen oder schwereren Erkrankungen ist eine zweite Meinung oder schlichtweg mehr Hintergrundwissen, wie wir es in Form dieses Ratgebers bieten wollen, sinnvoll und wichtig.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, dass man sich auf einen Tierarztbesuch vorbereitet. Stellen Sie sich am besten vorher eine Liste mit den Fragen zusammen, die Sie dem Tierarzt stellen wollen. Schreiben Sie sich dies ruhig alles auf und nehmen Sie die Liste mit in den Behandlungsraum. So können Sie sich sicher sein, dass Sie all das erfragt haben, was Sie wissen wollen.
Vorschläge für Fragen an Ihren Tierarzt
Wie lautet die Diagnose?
Diese Frage ist eine der wichtigsten Fragen. Allerdings lässt sie sich meist nicht sofort beantworten, denn für die Diagnosefindung müssen möglicherweise einige Untersuchungen durchgeführt werden. Ihr Tierarzt sollte jedoch in der Lage sein, Ihnen zu erklären, in welche Richtung seine Untersuchungen gehen und warum sie notwendig sind.
Welche (anderen) möglichen Erkrankungen kommen in Frage?
Nicht immer sind alle Symptome so eindeutig, dass nur eine einzige Krankheit in Frage kommt. Es ist gut, wenn Sie darüber informiert werden, auf welche Dinge Sie achten müssen. Es ist also völlig normal, wenn gerade zu Beginn einer Untersuchung mehrere Diagnosen im Raum stehen; der Job Ihres Tierarztes ist es, mit Ihnen zusammen nach der richtigen zu fahnden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Behandlungsformen. In manchen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff von Nöten, viele Fälle lassen sich medikamentös behandeln. Auch Strahlentherapien und Verhaltens-/Psychotherapien haben Einzug in die heutige Tiermedizin gefunden. Und ein weiteres breites Spektrum für die Heilung bieten die Alternativmedizin und die Naturheilkunde, immer mehr Tierärzte sind auch hier offen für mögliche Behandlungswege. Sprechen Sie dies einfach an!
Wie lange dauert die Behandlung?
Manche Therapien erstrecken sich über einen längeren Zeitraum, bei anderen handelt es sich um eine einmalige Tablettengabe. Für nicht wenige Erkrankungen ist es wichtig, Ihrer Katze die Medizin bis zum Behandlungsende zu verabreichen und nicht bei scheinbarer Gesundung der Katze selbständig abzusetzen. Nebenbei ist es auch für Sie nicht unerheblich zu wissen, welche Folgekosten (Medikamente, weitere Behandlungen) entstehen können.
Welche Medikamente setzt der Tierarzt ein?
Lassen Sie sich aufklären, welche Medikamente Ihre Katze bekommt und wofür oder wogegen diese eingesetzt werden. So können Sie selbst besser nachvollziehen, was gemacht wurde und werden soll, sodass Sie - sofern Sie sich eigenständig selbst weiter informieren wollen - genau Bescheid wissen, sollten Sie nach der bisherigen Behandlung gefragt werden (beispielsweise in Forendiskussionen). Fragen Sie auch nach möglichen Nebenwirkungen und wie Sie damit umgehen sollen.
Wie lautet die Prognose?
Nicht nur bei schweren Erkrankungen ist die Frage nach dem möglichen Krankheitsverlauf und seiner Entwicklung eine sehr wichtige Frage, deren Antwort man verantwortungsvoll behandeln muss und welche im Falle der schweren Erkrankung über Leben und Tod entscheiden kann. Je mehr Sie wissen und verstehen, desto weniger „Ungewisses“ kann Sie ängstigen. Je aufgeklärter Sie über alle Fakten sind, desto sicherer werden Sie sich fühlen, um in zukünftigen Situationen angemessen zu reagieren.
Wieviel kostet die Behandlung?
Diese leidige Frage sollten Sie heutzutage ruhig im Vorfeld stellen, denn Behandlungskosten können schnell in die Höhe schießen. Manchmal ist diese Frage allerdings auch vom Tierarzt nicht sofort zu beantworten. Der Tierärzteschaft ist bekannt, dass nicht jeder Katzenhalter die entstehenden Kosten aus dem Ärmel schütteln kann. Reden Sie mit Ihrem Tierarzt! So fallen Sie mit dem Erhalt der Rechnung auch nicht aus allen Wolken, wenn die Behandlung abgeschlossen ist. In vielen Tierarztpraxen ist es Usus, dass die Behandlung direkt im Anschluss bezahlt werden soll. In Notfällen oder bei einer Therapie, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt, erkundigen Sie sich am besten über die Zahlungsmöglichkeiten - so zeigen Sie zugleich auch Ihre Zahlbereitschaft. Viele Tierarztpraxen und -kliniken lassen sich inzwischen auf Ratenzahlungen ein. Informieren Sie sich rechtzeitig und besprechen Sie es mit Ihrem Tierarzt.
Zusammenarbeit mit Kliniken oder anderen Tierärzten/Tierheilpraktikern?
In manchen Fällen kann eine Zusammenarbeit mit Fachtierärzten, -kliniken oder auch Tierheilpraktikern hilfreich sein. Sollten Sie sich dafür entscheiden jemand weiteres "an Bord" zu holen (sei es für eine Zweitmeinung oder für eine spezielle Therapieform) und zu der Behandlung Ihrer Katze hinzuzuziehen, besprechen Sie das
bitte immer mit Ihrem Tierarzt, damit keine Missverständnisse entstehen. Fragen Sie ihn auch direkt, ob er bereit ist, mit dem Kollegen oder Tierheilpraktiker zusammenzuarbeiten. So vermeiden Sie Konflikte und können später wieder ohne "schlechtes Gewissen" zu Ihrem Tierarzt gehen.
Verstehen Sie eine der Antworten nicht, fragen Sie ruhig nach, auch nach der Schreibweise von Krankheits- und Medikamentennamen. Es ist völlig normal, wenn man die Fachbegriffe nicht sofort versteht und/oder schreiben kann, schließlich hat ihr Tierarzt für sein Können und Wissen lange studieren müssen; niemand kann von Ihnen erwarten, dass Sie das alles in 5 Minuten auswendig können und verstanden haben.
Mögliche Fragen Ihres Tierarztes
Eine weitere Vorbereitung für Ihren Tierarztbesuch ist die Schilderung des Zustandes Ihrer Katze. Je mehr Informationen Sie dem Tierarzt liefern können, desto mehr helfen Sie ihm bei seiner Arbeit. Damit Sie nichts vergessen, lohnt sich auch hier, eine kleine Liste zu erstellen. Dazu bringen Sie am besten das Impfbuch und, sofern vorhanden, alte Untersuchungsergebnisse mit. Folgende Punkte wird der Tierarzt wissen wollen:
- Name, Rasse, Alter (Geburtsdatum)
- Geschlecht (kastriert oder nicht)
- Gewicht – Ihre Katze kann auch vor Ort gewogen werden, wenn es erforderlich ist wie beispielsweise für die Medikamentendosierung.
- Wann war die letzte Impfung und wogegen? (Impfausweis)
- Wann war die letzte Entwurmung und welches Medikament wurde eingesetzt?
- Stammt Ihre Katze aus dem Ausland? Wenn ja, woher? Es gibt einige Erkrankungen, die durch Erreger hervorgerufen werden, die im Ausland häufiger vorkommen als bei uns .
- Haben Sie Zecken- oder Flohbefall an Ihrer Katze festgestellt? Diese kleinen Biester können auch Krankheiten übertragen; so kann die Zecke zum Beispiel Überträger der Borreliose sein.
- Welche Beschwerden hat Ihre Katze und wie äußern sie sich?
- Wann sind die Beschwerden zum ersten Mal aufgetreten?
- Wie oft und zu welchem Zeitpunkt treten die Beschwerden auf?
- Hat Ihre Katze etwas Außergewöhnliches gefressen? Die Antwort ist gerade bei akuten Fällen mit Vergiftungserscheinungen wichtig.
Bei Durchfallerkrankungen macht es durchaus Sinn, gleich eine Kotprobe – Röhrchen gibt es in der Apotheke – mitzubringen. Unter Umständen kann auch eine Sammelkotprobe über mehrere Tage nötig sein, erfragen Sie dies ab Besten im Vorfeld direkt telefonisch in der Tierarztpraxis.
Diese Fragen lassen sich durchaus weiter individuell nach Art der auftretenden Beschwerden ihrer Katze ergänzen. Wenn Sie sehr besorgt sind, kann es für Sie selbst eine Hilfe sein, wenn Sie sich auf diese Fragen konzentrieren und Ihre Gedanken so von der Sorge ablenken. Und vor allem sind Sie mit diesen Vorbereitungen eine große Hilfe für den Tierarzt, welcher aus den Antworten schon einen guten Weg zur Diagnose und Behandlung finden kann. Notieren Sie sich ruhig auch Eindrücke und Gefühle wie zum Beispiel "Katze wirkt ängstlicher" oder "Katze wirkt ruheloser". Auch diese Hinweise können sehr nützlich sein.
Wenn Sie alle diese Punkte berücksichtigen, den Tierarztbesuch ausführlich planen, schaffen Sie sowohl für Ihre Katze als auch für sich selbst einen guten Rahmen, in dem Sie beide sich sicherer und
Hausapotheke für Katzen
Wie wichtig so eine Hausapotheke ist, erkennt man oft erst, wenn etwas passiert ist. Katzen sind sehr lebendige Wesen, die neugierig alles erkunden wollen. Laute ungewohnte Geräusche können sie erschrecken und aus dem Gleichgewicht bringen, die Jagd nach einem Insekt lässt manche alle Vorsicht vergessen.
Kleinere Verletzungen kann man als erfahrener Katzenhalter durchaus selbst behandeln. Sollte man jedoch unsicher sein, ist auf jeden Fall der Rat eines Tierarztes einzuholen. Bei schwereren Unfällen oder ernsthafteren Erkrankungen muss auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden, dennoch kann man im Vorfeld schon das eine oder andere tun. Fragen Sie hierzu am besten auch Ihren Tierarzt beim nächsten Besuch - er wird Ihnen sagen, welche Vorbereitungen aus seiner Sicht sinnvoll sind.
Um im Notfall alles parat zu haben, hat es sich bewährt, das Impfbuch der Katze und alle wichtigen Telefonrufnummern in die Hausapotheke zu legen:
- Praxisnummer des behandelnden Tierarztes
- Handynummer Ihres Tierarztes für Notfälle
- nächst gelegene Tierklinik samt Adresse
- Tierambulanz, sofern in Ihrer Region vorhanden
- Giftnotrufzentrale
Was gehört in die Hausapotheke für Katzen?
Dazu gehören verschiedene Instrumente, Verbandsmaterialien zur Wundversorgung und Medikamente. Für die Medikamente schreiben Sie sich am besten auch die Dosierung dazu und sprechen diese einmal generell mit Ihrem Tierarzt ab.
Instrumente:
- Fieberthermometer: digitale sind wegen der schnellen Messung vorzuziehen, keine Katze lässt gerne Fieber messen
- Zeckenzange: vor allem bei Freigängerkatzen ein Muss!
- Pinzette: um eventuelle Fremdkörper besser fassen zu können
- runde Schere: falls Fell von einer Wunde weg geschnitten werden muss.
- Einmalspritzen ohne Nadeln: zum Ausspülen von Wunden oder zur Eingabe von flüssigen oder in Wasser aufgelösten Medikamenten
- flexibler Gummischlauch: zum Abbinden bei stark blutenden Wunden
- Einmalhandschuhe
- Wärmflasche: falls die Katze unterkühlt ist
- Coolpad (im Kühlschrank): für Hitzschlag, Blutstillung oder Kühlung bei Insektenstichen
- De >Kniestrümpfe: falls Ihre Katze eine Wunde hat, an der sie nicht lecken soll, kann man aus Kniestrümpfen leicht einen Body schneiden, der von Katzen meist wesentlich besser toleriert wird als die Halskrause (Trichter).
Verbandsmaterialien:
- Mullbinden: zur Wundabdeckung, am besten in Verbindung mit einer Kompresse
- elastische Binden: am Besten die selbst haftenden, dienen zum Fixieren oder Stützen
- Mullkommpressen: für größere Wunden zum Abdecken unter dem Verband
- Verbandstuch: ein sauberes Küchenhandtuch eignet sich ebenfalls; zum Bedecken bei Verbrennungen oder größeren Wunden
- Verbandswatte: zum Polstern von Verbänden an sensiblen Stellen, beispielsweise bei Pfotenverbänden zwischen den Zehen
- Leukosilk: Klebeband für sensible Haut zum Fixieren von Kompressen oder Verbänden
- Wattestäbchen: zum Auftragen von Salben
Medikamente:
Wichtig: Bei Medikamenten immer erst den Tierarzt oder Tierheilpraktiker fragen!
- Traumeel Tabletten
- Diarheel Tabletten
- Rescuetropfen: Notfalltropfen der Bachblüten
- Rescuesalbe
- Euphrasia Augentropfen
- Wundsalbe - am besten fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem geeigneten Produkt
- Heilerde
- Amerikanische Ulmenrinde
In der Tiermedizin haben sich viele homöopathische Medikamente als Hausmittel bewährt, eine Zusammenstellung einer homöopathischen Hausapotheke vom Tierheilpraktiker Hans – Jürgen Reischl finden Sie hier:
Homöopathische Hausapotheke : http://www.petsnature.de/
Vorsorge- und Pflegetipps für Katzen
Um Krankheiten vorzubeugen oder sie rechtzeitig zu erkennen, gibt es einige Dinge, auf die wir Menschen ein Auge haben sollten. Unsere Katzen sind wahre Meister im Verstecken von Schmerzen und Beschwerden. Und oft stehen wir vor ziemlich großen Herausforderungen, wenn unsere Katze krank wird, denn einfachste Dinge wie Tabletten oder Augentropfen geben können sehr schwer werden. Dabei gibt es einiges, was man mit seiner Katze vorsorglich üben kann.
Ganz wichtig ist dabei unsere Gelassenheit. Deswegen nutzen diese Übungen nicht nur der Katze, sondern auch uns für den Ernstfall. Je spielerischer wir uns gewisse Handhabungen mit der Katze erarbeiten, desto stressfreier für die Katzen und uns selbst können wir sie anwenden, wenn sie notwendig sind. Um diese Übungen zu trainieren, brauchen Sie das Vertrauen Ihrer Katze; wenn man mit der Katze in ihrer Kittenzeit damit anfängt, ist es wesentlich leichter. Doch auch ältere Tiere können es lernen, sofern sie sich bei Ihnen wohl und sicher fühlen. Es kann jedoch länger dauern als bei einer Jungkatze.
Die Betonung bei all diesen Übungen liegt auf dem Wort „Spielerisch“. Arbeiten Sie mit ganz viel Lob, wenn Ihre Katze etwas richtig macht. Das nennt man positive Verstärkung und funktioniert bei Mensch wie Katze gleichermaßen gut. Jeder wird gerne gelobt. Halten Sie auch immer ein paar Lieblingsleckerli als Belohnung nach der Übung parat. So wird Ihre Katze die Übungen immer mit etwas Positivem verbinden.
Was kann man üben?
Zähne: Viele Katzen kriegen im Laufe der Zeit Zahnstein und/oder Zahnfleischentzündungen, deswegen ist ein regelmäßiger gründlicher Blick in ihr Mäulchen von großem Vorteil. Am leichtesten lassen sich unsere Katzen beim entspannten Schmusen ins Maul gucken. Bringen Sie Ihrer Katze bei, dass ein sanftes Hochziehen der Lefzen oder ein spielerisches Öffnen des Mäulchens inklusive einem längeren Blick hinein nichts Schlimmes ist. Sie wird lernen, dass das ab und zu passiert und sie keine Angst zu haben braucht.
Am besten wäre es, wenn Sie bei Ihrer Katze regelmäßig die Zähne putzen würden. Auch das kann man sich über einen längeren Zeitraum spielerisch erarbeiten. Als gute „Zahnbürsten“ haben sich kleine Fingerlinge gezeigt, Sie können aber auch einen Mulltupfer um Ihren Zeigefinder wickeln. Zahnpaste ist nicht notwendig.
Augen: Katzen haben öfters in ihrem Leben leichte Augenreizungen oder Bindehautentzündungen. Außerdem gibt es andere Erkrankungen oder Verletzungen, bei denen Augentropfen oder Augensalbe verabreicht werden müssen. Als Übung für den Ernstfall bieten sich trockene oder mit körperwarmen Wasser befeuchtete Kosmetikpads an, mit denen man der Katze von außen nach innen sanft über das Auge streicht. Dabei können auch gleich kleine getrocknete Tränenflüssigkeitsstückchen entfernt werden. Ihre Katze lernt dabei, dass es nichts Fürchterliches ist, wenn Sie sich mit einem Gegenstand ihrem Auge nähern und es berühren.
WICHTIG: Bitte niemals Kamillentee bei den Augen Ihrer Katze anwenden, er reizt ihre Schleimhäute!
Ohren: Ein regelmäßiger Blick in die Öhrchen ist sinnvoll, um nach möglichen Parasiten zu sehen. Geputzt werden müssen Katzenohren in der Regel nicht, das erledigen unsere Vierbeiner durchaus selbst. Um für den Fall „Ohrentropfen geben“ vorbereitet zu sein, eignet sich wieder ein trockenes oder mit körperwarmen Wasser befeuchtetes Kosmetikpad, mit dem wir vorsichtig über die äußere Ohrmuschel streichen. Bitte verwenden Sie niemals Wattestäbchen! Ein Katzenohr ist anatomisch ganz anders aufgebaut als unsere Ohren, bei einer plötzlichen Bewegung der Katze besteht eine erhebliche Verletzungsgefahr!
Tabletten geben: Katzen sind misstrauisch allem Unbekannten gegenüber, vor allem wenn sie unseren Stress dabei auch noch spüren. Im Ernstfall wird es jedoch ganz leicht, wenn wir die Eingabe von Tabletten regelmäßig, vielleicht sogar als tägliches Ritual mit ihr üben. Es gibt verschiedene Wege - nehmen Sie den, der Ihrer Katze am besten gefällt. Im Artikel
Wie kriege ich die Tablette in meine Katze?
sind die Methoden ausführlicher beschrieben. Aber Achtung, es darf sich bei der Übung wirklich nur um ein Spiel und keine „Qual“ für die Katze handeln.
Pfoten: Hier gibt es zwei Dinge, die man trainieren kann: Einmal das „Pfoten festhalten“ wie bei einer Blutabnahme und andererseits das „an der Pfote hantieren“, was bei einer Verletzung oder dem Krallenschneiden gebraucht werden kann. Letzteres sollte allerdings nur bei einer medizinischen Notwendigkeit gemacht werden. Am besten lassen Sie es sich auch in der Tierarztpraxis zeigen. Die tägliche Schmusestunde bietet hier wieder die beste Gelegenheit, beziehen Sie die Pfoten Ihrer Katze beim Schmusen einfach mit ein.
Fell: Bei den meisten Kurzhaarkatzen ist eine Fellpflege durch den Menschen nicht nötig, viele Katzen genießen das Bürsten jedoch trotzdem. Bei Langhaarkatzen ist oftmals ein tägliches oder wöchentliches Bürsten erforderlich, sonst entstehen große Knoten oder Verfilzungen. Mehr Informationen dazu finden Sie im Artikel
Auch das Herausschneiden von Knoten kann mit der Katze spielerisch trainiert werden.
Verhalten, das auf Krankheiten deuten kann
Im Folgenden finden Sie eine Liste von Verhalten oder Symptomen die auf eine Erkrankung Ihrer Katze deuten kann. Wie oben schon erwähnt, verstecken unsere Katzen ihre Beschwerden häufig, da sie aus ihrer Sicht ein Zeichen von Schwäche sind, die andere (Katzen) nicht mitbekommen sollen.
- vermehrtes Trinken
- Speicheln im Schlaf – Bettchen ist an der Stelle feucht
- mit dem Unterkiefer „klappern“, wenn sich der Mund nach dem Gähnen schließt
- Mäulchen bepfoteln
- Nase an Gegenständen schubbern – nicht Kinn, das ist normal
- allgemeine Lustlosigkeit
- Köpfchen hängen lassen
- kauernde Schonstellung einnehmen
- tränende Augen
- vorgeschobene Nickhaut
- Verstopfung
- Durchfall
- häufigeres Pinkeln
- häufigeres Aufs-Klo-Gehen und es kommt nichts, weder Kot noch Harn
- mit dem Popo über den Teppich rutschen – „Schlitten fahren“
- häufigeres Erbrechen
- erhöhte Körpertemperatur
- glanzloses und/oder struppiges Fell
- Schuppen
- Fellverfärbungen
- kahle Stellen im Fell
- trockene Haut
- kratzt sich häufiger als sonst
- Schütteln der Ohren, als wenn was drinnen wäre
- Lecken an immer derselben Stelle
- nicht hochheben lassen wollen
- sich an versteckte Stellen zurückziehen
- geringer Appetit
- übermäßiger Appetit
- viel mehr Schlafen als sonst
- jede andere für Sie auffällige Verhaltensänderung
Wenn Sie einen oder mehrere dieser Punkte bemerken, kontaktieren Sie bitte Ihren Tierarzt oder Tierheilpraktiker. Es können Anzeichen einer Erkrankung sein. Sie können vor einem Tierarztbesuch auch erstmal in der Praxis anrufen, Ihr Tierarzt kann einschätzen, ob eine Untersuchung notwendig ist.
Wie kriege ich die Tablette in meine Katze?
Unzählige Beiträge in allen Haustierforen und Facebook-Gruppen beweisen, dass das ein sehr wichtiges Thema ist. Fast jeder Katzenfreund stand schon vor der Situation, dass seine Katze krank war, der Tierarzt ihm Tabletten gab, aber die Katze die Einnahme komplett verweigerte. Unsere Katzen nehmen nämlich Dinge die ihnen nicht schmecken oder die ihnen unter Zwang verabreicht werden nicht gerne zu sich. Aber wie kommt denn nun die Tablette in die Katze?
Ihr Verhalten bei der Medikamentengabe
Katzen haben ein äußerst ausgeprägtes Gespür für Stimmungen, sie können Angst oder Anspannung förmlich riechen. Aus diesem Grund ist es absolut wichtig, dass Sie völlig gelassen und entspannt sind. Die Medikamentengabe muss für Sie genauso natürlich sein wie Ihr tägliches Zähneputzen, Kontaktlinseneinsetzen oder Brote schmieren. Denn wenn Sie schon verkrampft in die Küche gehen und dort zur Katzenmedizin greifen, spürt Ihre Katze was gleich passieren wird und Sie haben buchstäblich verloren.
Es gibt verschiedene Methoden, wie wir Menschen entspannen können, Sie müssen für sich selbst die passende finden. Das Ziel sollte sein, dass Sie die gleiche Ausstrahlung mit der Tablette in der Hand haben, als ob Sie Ihrer Katze nur mal über den Kopf streicheln wollen. Wenn Sie das erreicht haben, ist die Tablette schon so gut wie in der Katze.
Die verschiedenen Eingabe-Methoden
Es gibt einige verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihrer Katze Tabletten eingeben können. Welche Methode die richtige für Ihre Samtpfote ist, hängt auch vom Charakter Ihres Tieres ab. Manche Vorgehensweisen können auch wunderbar miteinander kombiniert werden.
Versteck-Methode: Alle stark riechenden und Ihren Katzen schmeckenden Lebensmittel eignen sich hervorragend zum Verstecken von Tabletten. Leberwurst, Schmierkäse, Rinderhackfleisch, Butter und Knabberstangen sind nur einige davon. Diese Methode eignet sich sehr gut bei verfressenen Katzen und bei Tabletten die kaum einen Eigengeschmack haben.
Untermisch – Methode: Tabletten die keinen starken Eigengeschmack haben – manche sind leider sehr bitter – können auch gut mit einem Mörser oder der Löffelrückseite fein zerbröselt werden. Das so entstehende Pulver kann dann gut unter eine kleine Portion Nassfutter untergemischt werden. Aber Vorsicht: Einige Tabletten, wie beispielsweise Schilddrüsentabletten, dürfen nicht zerkleinert werden! Fragen Sie bitte Ihren Tierarzt, ob die zu verabreichende Tablette zerdrückt werden darf.
Ins-Fell-schmier-Methode: Pulverisierte Tabletten können mit einer leckeren und etwas klebrigen Substanz wie Butter oder diversen Pasten aus dem Fachhandel vermengt werden (siehe oben, Untermisch-Methode), die Sie dann „im Vorbeigehen“ Ihrer Katze auf die Pfoten oder auch direkt aufs Schnäuzchen schmieren können. Der natürliche Reflex der Katze ist, sich die Schnute zu lecken oder das Fell zu putzen. Allerdings ist diese Methode nicht für jede Katze geeignet. Manche stört es gar nicht, das „Zeug“ wird weg geputzt und gut ist, andere empfinden die Fellbeschmutzung als unangenehme Verletzung ihrer persönlichen Grenze.
Direkte-Eingabe-Methode: Wenn Sie wirklich völlig entspannt sind und Ihre Katze ebenso entspannt irgendwo liegt und schläft, nehmen Sie die Tablette zwischen Daumen und Zeigefinger und nähern sich genauso wie sonst zum Schmusen Ihrer Katze. Streicheln Sie sie, vielleicht flüstern Sie ihr zärtliche Koseworte ins Ohr. In dieser total entspannten Situation greifen Sie mit Zeigefinger und Daumen einer Hand über den Kopf der Katze und beugen ihn sanft in den Nacken - Ihr Tierarzt kann Ihnen diesen Griff zeigen - das Mäulchen der Katze öffnet sich auf diese Weise und lassen Sie mit der anderen Hand die Tablette in den Rachen der Katze fallen. Danach sollten Sie ihr das Schnütchen sanft zuhalten und ihr mit einer Abwärtsbewegung die Kehle kraulen, das animiert zum Schlucken. Sie flüstern ihr wieder zärtliche Dinge ins Ohr und schmusen einfach weiter, als sei nichts geschehen. Wenn Sie bei all dem gelassen und schnell sind, hat ihre Katze gar keine Zeit zu protestieren, bevor Sie mit ihr wieder weiter schmusen.
Wenn Sie es schaffen, wirklich entspannt und gelassen an das Thema Tablettengabe ran zu gehen, dann ist eine oder mehrere dieser vier Methoden für Sie beide die richtige. Vorraussetzung ist wirklich Ihre Einstellung und Ausstrahlung. Natürlich sollte die betreffende Katze keine Wildkatze sein. Für Katzen, die schnell ungehalten reagieren, bietet sich die Unterstützung durch ein Handtuch an, wie sie ebenfalls im Video oben gezeigt wird.
Jede angespannte Situation, jeder Kampf mit Ihrer Katze führt bei Ihnen beiden zu unnötigem Stress. Und gerade Stress sollte bei kranken Katzen vermieden werden, ist er doch Auslöser mancher Krankheit oder verzögert den Heilungsprozess. Katzen die zu etwas gezwungen werden, das sie nicht wollen oder das sie ängstigt, entwickeln ungeahnte Kräfte und körperliche Fähigkeiten. Meistens reichen dann ein oder gar zwei Menschen nicht aus, um der Katze die Medikamenteneingabe aufzuzwingen. Um diesem Kreislauf vorzubeugen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, ist es sinnvoll, ziemlich bald nach dem Einzug ihrer Katze mit ihr Tablettengaben und ähnliches zu üben. Schaffen Sie mit diesen Trockenübungen ein spielerisches Ritual und belohnen Sie Ihre Katze danach auch immer mit überschwänglichem Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis. Das gleiche gilt für Augen- oder Ohrentropfen, denn alles was Sie beide kennen, wird Sie beide nicht ängstigen. Einige Pflegemaßnahmen und -Übungen haben wir in unserem Artikel Vorsorge- und Pflegetipps für Katzen für Sie zusammen gestellt.
Bitten Sie am besten Ihren Tierarzt, Ihnen die Tabletteneingabe einmal zu zeigen. Bauen Sie für die Zukunft dann ähnliche Handlungen als spielerische Rituale in Ihr gemeinsames Leben mit ein. Außerdem lohnt sich beim Tierarzt auch immer die Frage, ob es das gleiche Medikament auch als Paste oder als Tropfen gibt, falls Sie diese mit Ihrer Katze besser handhaben können.
Hilfsmittel für die Tabletteneingabe
Inzwischen gibt es auch die eine oder andere Hilfe käuflich zu erwerben. Für die Direkte-Eingabe-Methode gibt es einen Tablettengeber:
- Für die Direkte-Eingabe-Methode gibt es einen Tablettengeber.
- Zum Zerkleinern der Tabletten - falls das mit dem entsprechenden Medikament erlaubt ist - eignet sich ein Tablettenmörser.
- Tablettenteiler sind sehr hilfreich, wenn Sie eine Tablette teilen oder vierteln müssen.
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Für die Versteck-Methode gibt es Leckerli, die sich besonders gut zum Verstecken eignen: Easy Pill
Die Verabreichung von Medikamenten muss nicht in Stress für Sie und Ihre Katze ausarten. Ein Großteil hängt von Ihnen und Ihrer Einstellung zur Medizin und zum Vorgang der
Eingabe ab. Werden Sie kreativ - ein der Medikamenteneingabe sind fast alle Leckerli erlaubt!